No Drama. Warum kompliziert wenn es auch einfach geht?

Dieser Blogpost ist wahrscheinlich ein ganz persönlicher, da ich viel Erfahrung mit den Dramen des Alltags habe. Ich bin als Kind mit der Überzeugung aufgewachsen, dass das Drama irgendwie zu meinem Leben dazugehört, eine familiäre Prägung sozusagen. Die sich besonders in der Beziehung meiner Eltern zeigte. So wuchs ich mit viel Unruhe und häufigen Diskussionen auf. In meiner Kindheit und Jugendalter fand ich das oft ganz schön zäh und versuchte selbst mehr Lockerheit und „Easy Going“ als einen Lebensstil für mich aufzubauen. Ich hatte das Vertrauen das Vieles möglich ist und das man nicht viel braucht, um glücklich im Leben zu sein.

Spätestens nach der Geburt meiner Kinder der steigenden Verantwortung gemeinsam auch als Paar, erlebte ich mich teilweise in einem ähnlichen Verhalten wie dem meiner Eltern. Und ich fragte mich, was nur mit mir geschehen ist.

Kennst Du das auch unliebsame Verhaltensweisen von Deinen Eltern zu übernehmen? Vielleicht dachtest Du, dass du so nie werden möchtest und ertappst dich letztendlich dabei, diese Verhalten in bestimmten Situationen zu zeigen?
Ja? Mach Dir nicht draus. Es ist so, wie es ist. Entscheidend ist doch, ob ich diese unbewussten Mechanismen erkenne.
Die Frage ist doch, warum ich diese Dramen lebe, welchen Nutzen habe sie für mich?
Ich hatte oft das Gefühl, dass über meine eigenen Grenzen getrampelt wurde und ich dachte, ich müsste laut werden, dass diese akzeptiert werden. Aber eigentlich ist es die innere Haltung, die zählt und die wir nach Außen vermitteln. Es geht darum, seine eigenen Grenzen zu spüren und Wege zu finden, diese zu wahren.

Das Erkennen der Funktion dieser Dramen brachte mich auch selbst in den Veränderungsprozess, für mich war es wichtig, mir selbst dass zu geben was ich von anderen erwarte. So auch die konkrete Frage: „Wo trampel ich selbst eigentlich über meine eigenen Grenzen?“

 

Wie können wir im Alltag gelassener werden?

Perfektionismus loslassen

Wo erwarte ich zu viel von mir oder von anderen? Es gibt wahrscheinlich immer ein „Besser“. Aber das Wichtigste ist es, auf unsere Weise zu machen und auf dabei auch auf die eigenen Kraftreserven zu achten. Nobodys perfect, das bedeutet auch, zu seinen eigenen Unzulänglichkeiten zu stehen. Und zu akzeptieren, dass im Leben nicht alles glatt laufen kann.

 

Wir können andere nicht ändern

Und wir sollten es noch nicht einmal versuchen. Das Ändern beginnt in uns, und gibt unserem Gegenüber eine Chance, auch selbst in Veränderungsprozesse hineinzugehen.

Kritik loslassen

Es gibt einen Unterschied zwischen konstruktiver Kritik und kristisierenden Anschuldigungen. Oft denken wir, wir wüsssten was in dem Anderen vorgeht. Doch die Wahrheit ist, wir wissen nur einen Bruchteil davon. Wieviel Drama würde sich auflösen, wenn wir einfach mal nachfragen würden, anstatt vorschnell zu beurteilen.

Freude statt Drama

Wenn wir uns häufig in Dramen befinden, ist es ein Indiz dafür, dass wir mit unserem Leben nicht ausreichend zufrieden sind. Dramen sind hilfreich, wenn sie uns zu einem höheren Verständnis davon führen, was wir uns für unser Leben wünschen. Dann können wir erspüren, was in unserem Leben uns wirklich Freude macht. Dann braucht es nur die Motivation, Zeit und Kraft möglichst viel davon umzusetzen. Drama entsteht meistens dann, wenn wir das Gefühl haben, das Leben eines anderen zu leben und wir nicht mehr aus unserer eigenen Essenz heraus agieren. Das kann gerade auch in Beziehungen zu einer Unzufriedenheit führen.

 

Bewertungen

Immer dann, wenn wir zu sehr in der Bewertung sind, dann entstehen die inneren Dramen. Diese Bewertungen haben ganz viel mit unserer persönlichen Geschichte zu tun. Was ist, wenn wir uns erlauben, einen Perspektivwechsel zu vollziehen und eine ganzheitliche Sicht auf Situationen zu erhalten? Wichtig ist, diese Bewertungen zu entlarven und sich objektiv zu fragen: Was nehme ich gerade wahr? Und wo bin ich schon in der Interpretation? Wir leben freier, wenn wir nicht nur Bewertungen Raum geben, sondern dem Moment die Chance geben, sich so wie er ist, zu zeigen. Viele Erfahrungen lassen sich nicht sofort in positiv oder negativ einteilen, sondern dürfen erst einmal auf uns wirken. Dann können wir auch alte Gewohnheiten über Bord werfen und uns in vielen Bereichen neu kennenlernen.

Konstruktivismus

Ein der wichtigsten Erkenntnisse für mich besonders in meinem Studium war, das jeder Mensch sich seine eigene Welt konstruiert auf der Basis seiner Erfahrungen, Gefühle und Bewertungen. Man könnte sagen, jeder Mensch lebt in seiner eigenen „Realität“. Die Frage ist, inwieweit lasse ich mich darauf ein, in die Lebenswelt eines anderen einzutauchen, statt vorschnelle Schlüsse zu ziehen. Vielleicht fragen wir uns, warum uns der andere nicht verstehen kann. Es liegt daran, weil jeder Mensch sein eigenes Erleben hat. Wie wertvoll kann es dann sein, in den Austausch zu kommen, einander zu verstehen und voneinander zu lernen.
In vielen Punkten gibt es keine einzige Wahrheit, kein richtig oder falsch.
Sondern jeder muss seinen eigenen Weg auf dieser Lebensreise finden.
Im Zusammenleben mit anderen braucht es hier viel Verständnis und Annahme des anderen, auch wenn wir die Gedanken nicht in allen Punkten teilen können.

 

Ich wünsche Dir von Herzen, dass Du das Leben leben kannst nach dem Du Dich sehnst. Ein Leben in Frieden mit Dir selbst und anderen.

Von Herzen,

Denise

 

 

 

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