Liebe Lea, Du beschreibst Dich selbst als ein Mensch mit einer sehr feinen Wahrnehmung. Hattest Du immer einen guten Zugang zu Deiner Sensibilität oder gab es auch Herausforderungen?
Ja, ich glaube ich war immer schon in der Lage sehr viel wahrzunehmen und sehr intensiv zu fühlen. Genau darin lag allerdings auch meine Herausforderung. Denn wer viel fühlen kann, fühlt auch viel Schmerz, viel Leid und nimmt vor allem auch wahr, was in anderen Menschen vor sich geht.
Für mich war es als Kind sehr schwer, mich von anderen Ebenen abzugrenzen. Eine Weile hatte ich große Angst vor dem Einschlafen, weil ich eben alles Mögliche wahrgenommen habe und das zum Teil ziemlich gruselig war. Die Aussage von Erwachsenen, dass „da nichts ist“ oder „ich mich nicht so anstellen soll“, war leider weniger hilfreich 😉
Viele Jahre habe ich meine Wahrnehmung komplett verschlossen und ignoriert, weil ich nicht wusste, wie ich sinnvoll damit umgehen kann. Erst als junge Erwachsene traf ich endlich auf Menschen, die mir helfen konnten, diese Wahrnehmung zu meistern. Ich lernte zu entscheiden, was ich wahrnehmen möchte. Statt ständig wahrzunehmen, was bei anderen vor sich geht, lernte ich meinen Raum einzunehmen und bei mir zu bleiben.
Du begleitest Menschen dabei ihr Potenzial zu entdecken und in die Welt zu bringen. Wie hast Du Dein eigenes Potenzial entdeckt und welche Rolle spielt dabei Deine Feinfühligkeit?
Als ich mich als Coach selbständig gemacht habe, freute ich mich darüber, dass ich meine Wahrnehmung, die so lange ein Klotz an meinem Bein war, auf einmal sinnvoll einbringen konnte. Ich lernte, andere Menschen nicht durch meine eigenen Vorurteile oder meinen Verstand wahrzunehmen, sondern durch die liebevollen Augen meiner Seele zu blicken.
Ich ließ mir Zeit, jeden Menschen, der mir begegnete, liebevoll wahrzunehmen. So entdeckte ich, welche wundervollen Potenziale und Fähigkeiten in diesem Menschen steckten.
Statt auf die Schwächen und die Baustellen zu schauen, wollte ich wahrnehmen, was das Potenzial ist, das in einem Menschen steckt. Damit habe ich nicht nur meinen Klienten geholfen, sondern ich lernte auch mich selbst mit liebevolleren Augen wahrzunehmen.
In Deinem Buch „Leben, Lieben, Leuchten“ welches im Mai diesen Jahres erschienen ist, schreibst Du darüber wie wir ein authentisches Leben führen können, dass uns selbst glücklich macht. Was ist die Essenz dieses Buches und wie schaffen wie es diesen Wandel in unserem Leben zu vollziehen?
Die Essenz des Buchs ist das, was ich in den vergangenen 15 Jahren selbst erleben durfte. Es begann damit, dass mir mein Leben als angehende Kunststudentin in Frankfurt am Main auf einmal ziemlich eng vorkam. Ich spürte eine große Sehnsucht danach, wirklich „meins“ zu finden, aber ich hatte keine Ahnung, was das sein könnte. Irgendwann hielt ich es dann nicht mehr aus, brach Hals über Kopf mein Studium ab und begann nach innen zu lauschen.
Mein Leben lang war ich äußeren Wegweisern gefolgt – und sie alle hatten mich weg von mir geführt. Ich wollte wissen, was sich verändert, wenn ich die inneren Wegweiser finde und ihnen folge. Und siehe da, auf einmal entstand „mein“ Weg.
Statt mich von der Angst antreiben – oder bremsen zu lassen, folgte ich der liebevollen Stimme in meinem Inneren, die mich einlud, zu wachsen, zu heilen und ein liebevolles Leben zu entwickeln.
Mit meinem Buch möchte ich Menschen einladen, die Sehnsucht danach haben, authentisch zu leben, ganzheitlich und liebevoll einen neuen Weg einzuschlagen.
Vielen Dank.
Der Link zu Lea`s Buch „Leben-Lieben-Leuchten“, dass ich jedem Menschen empfehle, der noch stärker seinen eigenen Weg gehen will.
https://www.amazon.de/Leben-lieben-leuchten-Audio-Meditationen-Gratis-Download/dp/377879292X