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Wer bin ich?

Ich glaube, das ist eine Frage, die uns unser ganzes Leben begleitet. Wer bin ich? Da fällt mir gleich die Antwort ein: Ich bin viele! Nein es bedarf keiner schizophrenen Persönlichkeit, um zu behaupten, dass ich viele bin. Wenn ich sage, ich bin viele, dann meine ich damit, dass es viele Facetten von mir gibt.

Und diese Facetten sind, diese Persönlichkeitseigenschaften sind manchmal ganz konträr zueinander. Und gerade dann, wenn wir eine neue Seite von uns entdecken, die scheinbar nichts mit uns zu tun hat, dann kommt die große Frage „Bin ich das wirklich“? Ja, ich bin es wirklich, auch wenn es scheinbar, nicht zu dem passt, was ich dachte, wer ich sei.

Gerade dann, wenn es eine Seite von uns ist, die wir nicht gerade für gut heißen, behandeln wir sie wie einen Fremdkörper. Kann es wirklich sein, dass ich so bin? Vielleicht verachten wir uns dann selbst und möchte diese Seite verdrängen und vertuschen.Es ist unser „Schattenseite“, eine Seite von uns die scheinbar einen Schatten auf unser Sein wirft.

Unsere Schattenseiten gehören zu uns.

Diese Schattenseiten gehören zu uns, auch wenn wir sie verdrängen wollen. Kennst Du das chinesische Yin und Yang Zeichen, ich liebe dieses Zeichen, weil es genau das widerspiegelt.

Das Zeichen steht für polar einander entgegengesetzte und doch aufeinander bezogene Kräfte und Gegensätze. Männlich und weiblich, dunkel und hell. Das heißt die Gegensätze gehören auf magische Art und Weise zusammen, sie bilden eine Einheit. Und so sehr Du diese Schattenseite von Dir versucht abzuschütteln, es ist doch ein Teil von Dir. Was natürlich nicht heißt, dass wir nicht an uns arbeiten dürfen. Doch der Anfang von aller Veränderung ist die Annahme von dem, was ist.

Dein Schatten macht Dein Licht noch heller.

Dein Licht wird gebraucht in dieser Welt, Deine Fähigkeiten, Du selbst als denkendes, fühlendes und handelndes Wesen. Wenn Du der Frage „Wer bin ich?“ nachgehst, wird Dir auf kurz oder lang auch die Frage begegnen „Was ist der Sinn meines Leben?“ und „Was ist meine Aufgabe in diesem Leben?“ Diese Fragen sind nicht einfach zu beantworten. Doch die Antwort darauf ist ganz tief in uns zu finden.

Ein Blick in den Spiegel. Ich sehe meine äußere Hülle.
Doch wer bin ich wirklich?

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Wie finden wir die Antwort, auf die Frage „ Wer bin ich“?

Wir finden Sie im Miteinander mit anderen. Der Existenzialphilosoph Martin Buber hat es meiner Meinung nach in seiner Aussage „Der Mensch wird am Du, zum Ich“ sehr gut zusammengefasst. Auf der Suche nach uns selbst braucht es die Begegnung mit anderen. Eine tiefe Begegnung vom Herzen her. Wir sind durch den Kontakt mit anderen überhaupt erst zu der Person geworden, die wir sind.

Deswegen ist es auch so wichtig, tiefe Kontakte mit Gleichgesinnten zu leben. In diesen Kontakten entsteht etwas Magisches, wir lernen ganz neue Seiten von uns kennen und haben endlich einen Raum gefunden, in dem wir diese Seite leben können. Wir müssen nichts verstecken oder vertuschen, wir dürfen so sein, wie wir sind. Und das ist pure Liebe.

„Ich- Zeit“ diese Zeit gehört nur Dir, sie trägt zu Deinem inneren Wachstum bei.

Wenn wir immer mehr uns selbst kennenlernen, dann geschieht das auch in einer wertvollen Ich-Zeit, in dieser Zeit kannst Du ganz Du selbst sein. Du darfst Rollen ablegen, kommst zur Ruhe und gibt Deinem Wesen Raum. Es ist so wichtig, Zeit mit sich selbst zu verbringen. Es ist entscheidend für unsere persönliche Entwicklung. Gerade bei uns sensiblen Menschen halten diese Momente im Alleinsein, eine wichtige innere Balance aufrecht und schützen uns vor Überreizung.

Wer bin ich? Jetzt aber nur nicht ins Grübeln kommen 🙂

Du hast Zeit es ein ganzes Leben lang herauszufinden. Und noch viel besser, Du erfindest Dich immer neu und stehst in einem stetigen Veränderungsprozess. Das gilt es auch zu akzeptieren, gerade dann, wenn Deine Mitmenschen sich wundern, was mit Dir geschieht. Und sie Dich in alten Rollen behalten wollen. Free yourself- alles ist möglich und Du bist viele. Vielfältig und wunderschön.

Eine kleine Übung für Dich

Wenn Du dieser Frage, intensiver nachgehen willst, habe ich heute eine kleine Übung für Dich.

Komme in eine entspannte und aufrechte Sitzposition oder liege Dich flach auf den Boden. Nimm ein paar tiefe Atemzüge, komme zur Ruhe. Wenn Du in einer entspannten Atmosphäre angekommen bist, frage Dich: Wer bin ich?

Dann lass alles hochkommen, was immer da kommen mag, sprich es am besten laut aus. Du kannst Dir gerne einen Partner dazu nehmen, der alles, was aus Dir kommt, aufschreibt. Oder Du nimmst es mit einem Aufnahmegerät auf, ganz wie Du willst. Diese kleine Übung zeigt Dir auf, was Du über Dich selbst denkst. In dieser meditativen Situation kann viel Unbewusstes hochkommen.

Vielleicht gibt es so einiges zu lachen, gerade wenn es scheinbar keinen Sinn ergibt. Oder Du wirst von dem, was da kommt tief berührt. Du musst nichts bewerten, alles darf sein. Wenn Du diese Übung öfter wiederholst, wird Dir vielleicht aufgezeigt, was Deine Seele braucht, Du bekommst wichtige Handlungsimpulse und Dein Selbstvertrauen wird gestärkt. Es macht etwas mit Dir. Vielleicht hilft es Dir auch dabei, Dich so anzunehmen, wie Du bist.

Wenn Dir der Artikel gefallen hat und Du ihn durch deine Gedanken erweitern willst, lass mir doch gerne einen Kommentar darunter. Oder ein Däumchen nach oben.

Schön, dass es Dich gibt.

Deine Denise